Claus auf Reisen
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Las Vegas - Just for a Permit - The Second Chance 2017 Die Vorgeschichte 19.01.2017 Nürnberg - Frankfurt - Las Vegas 24.01.2017 Las Vegas - Zion National Park - Kanab 25.01.2017 Kanab - The Wave - Kanab 26.01.2017 Kanab - Little Finland - Las Vegas McCarran Airport

Las Vegas - Just for a Permit - The

Second Chance 2017

25.01.2017 Kanab - The Wave - Kanab

Ich wache tatsächlich früh auf und bin kurz nach 6:30 Uhr beim Frühstück. Das BW in Kanab hat ein reichliches Frühstücksangebot angefangen bei Rühreiern, Bratkartoffeln und Speck über Pancakes bis zu den Sachen die ich eher nicht so mag. Aber es ist für jeden etwas dabei. Der Toaster hat seine Mucken er läuft so langsam dass der Toast verbrennt. Erst als mir der Mann vom Service denn Tipp gibt, die Toasts mit der Zange so weit wie möglich hinein zu schieben, klappt das. Irgendwie habe ich Hunger heute morgen und esse acht Toasts mit verschiedenen Aufstrichen oder Beilagen. Es muss ja auch bis heute Abend reichen. Zusätzlich packe ich mir noch 2 Toasts mit Philadelphia ein, falls ich an der Wave Hunger bekomme. Jetzt heißt es noch alles zusammen zu packen für den Zwiebellook, damit es mich bei der Kälte nicht friert. Um 7:30 verlasse ich Kanab und es hat Frost, ordentlichen Frost. Noch ist die Sonne nicht aufgegangen, doch bald kriecht sie über den Horizont und beleuchtet die roten Berge. Langsam fällt die Außentemperatur nach unten bis sie -1° F oder -18° C erreicht. Gott sei Dank geht sie aber bis zum Trailhead am Whire Pass wieder nach oben. Die Fahrt bis zur Abzweigung der House Rock Valley Road ist angenehm und schön. Der Untergrund der House Rock Valley Road ist gefroren ,weist aber tiefe Fahrspuren auf, teilweise liegt auch noch Schnee. Alles in allem lässt es sich ganz gut fahren. Etwa gegen 9 Uhr erreiche ich den Trailhead. Nun heißt es erst einmal warm anziehen. Meine Ausrüstung besteht aus den Wanderschuhen mit Socken und extra Schisocken, langen Unterhosen (vermutlich seit fast 30 Jahren nicht mehr getragen), einem Funktionsunterhemd, Hemd, Pullover, warmer Fließjacke und Daunenweste, sowie einer Strickmütze, Schihandschuhen und zwei Wanderstöcke. Ich scheine der Erste heute Morgen zu sein, denn es steht kein Fahrzeug am Parkplatz. Es kann los gehen. Der Vorteil einer Wanderung bei Schnee ist, dass man den vorhandenen Spuren folgen kann und sich nicht groß um die Orientierung kümmern muss. Zunächst folgt der Weg dem Coyote Wash. Das mehrmalige Überqueren des Wasserlaufes ist problemlos, da alles gefroren ist. Nach einiger Zeit führt der Weg rechts den Berg hoch auf eine Ebene, danach muss ich den ersten Reißverschluss öffnen. Nach dem Durchqueren der Ebene erreicht man einen weiteren Wash, danach geht es eine Art natürliche Treppe hoch und jetzt werden die Schihandschuhe abgelegt und ein weiterer Reiß- verschluss geöffnet. Der Weg führt über das hügelige Gelände, abwechselnd durch Schnee über Felsflächen und auch oftmals über Eis. Die Eisflächen sind besonders tückisch. Folgt man den vorhandenen Spuren so sind die Fußabdrücke an den Steigungen oft zu Eis gefroren und spiegelglatt. Manchmal kann man nicht auf unberührte Schneeflächen ausweichen, sondern muss den spiegelglatten Eistritten folgen. Hier sind meine Wanderstöcke eine große Hilfe. Als ich so dahin wandere höre ich plötzlich lautes Geschrei von Oberhalb. Eine Gruppe Asiaten ist wohl doch schon vor mir aufgebrochen und hüpft mit lautem Geschrei zwischen den Felsen umher. Die Wanderung durch diese Landschaft ist einfach nur schön. Vor dem letzten Anstieg muss man sich entscheiden welcher Spur man folgt. Die Eisfläche hier knackt verdächtig, deshalb folge ich einem jungen amerikanischen Pärchen, das mich am Anstieg überholt hat, außen herum auf die andere Seite. Endgültig in der Wave angekommen bin ich erstaunt, dass es hier ansteigt. Ich hatte geglaubt das ist alles eben hier. Das Pärchen bietet mir an, ein paar Fotos von mir und der Wave zu schießen, was ich gerne annehme. Anschließend unterhalten wir uns, bis der Amerikaner meint ich solle wohl besser meine Fotoaufnahmen von der Wave machen bevor die Asiaten auftauchen, deren Geschrei man schon vernehmen kann. Leider hat sich irgendwie ein Schweißtropfen auf den Objektivfilter verirrt und dort einen Fleck hinterlassen, der bei einigen Brennweiteneinstellungen etwas auf dem Foto zu sehen ist. Es ist interessant die Asiaten zu beobachten, was die hier alles für Fotos schießen. Die erste Gruppe ist anscheinend schon wieder verschwunden und wird von einer weiteren abgelöst. Nachdem ich eineinhalb Flaschen Wasser geleert und ein paar Energieriegel gegessen habe, mache ich mich auf den Rückweg. Kurz außerhalb der Wave begegne ich wieder einem Asiaten er ruft anscheinend in alle Richtungen nach seinem Kumpel. Anscheinend weiß er den Rückweg nicht mehr, denn er fragt mich wohin er laufen muss. Der Rückweg ist zwar nicht so anstrengend, aber an den abfallenden Hängen wegen des Eises oftmals gefährlich. Ohne die Stöcke wäre ich öfters ausgeglitten. Gegen 15 Uhr bin ich wieder am Trailhead. Dort treffe ich auf den Fahrer eines großen Geländewagens der mich informiert, dass ein Hummerfahrer Zettel an die Windschutzscheiben geklemmt hätte, mit der Information, dass die Fahrt nach Süden wegen hohen Schnees total unmöglich sei. Es bleibt also nur die Fahrt nach Norden und die sei, wegen des inzwischen aufgetauten Matsches schwierig bis unmöglich. Was nützt es, es gibt nur diesen einen Weg, jetzt kann der Patriot zeigen ob er was taugt. Und er zeigt, dass er es kann. Ohne jemals an seine Grenzen zu stoßen, bringt mich der Patriot heil zurück zur US 89. Allerdings bleibt man in den tiefen, mit rotem Matsch gefüllten Spurrinnen gefangen. Ein Ausweichen auf den Schnee ist nur selten möglich. Dazwischen gibt es wieder mal reine Schneeabschnitte die gut zu fahren sind, bevor man wieder in den tiefen Matsch kommt. Ab und zu merkt man, dass der Jeep in der Mitte zwischen den Fahrrinnen aufstreift. Nach der Hälfte der Strecke an einer Steigung stelle ich fest, dass ich nicht einmal 4x4 eingeschaltet habe und trotzdem geht es bisher gut. Als ich die US 89 erreiche bin ich trotzdem froh und gegen 16:30 Uhr erreiche ich Kanab. Der Jeep ist saudreckig. Für 3 $ gönne ich ihm eine Wäsche mit dem Hochdruckreiniger. Um bequemer waschen zu können, wende ich den Jeep um. Dazu muss ich rückwärts vor die Waschhalle fahren. Dummerweise kommt jetzt von hinten ein Auto und ich muss etwas in Richtung Waschhalle ausweichen. Da macht es auch schon Knirsch und Rücklicht und Stoßstange sind beschädigt. Das hat mir ja gerade noch gefehlt. Aber was soll’s, nachdem ich mich überzeugt habe, dass der Pfosten der im Weg stand alles heil überstanden hat, wird der Patriot fertig gewaschen. Im Hotelzimmer muss ich mich erst mal ausziehen, Hemd und Unterhemd sind vom Schwitzen patschnass. Jetzt bleibt noch die Frage, wohin zum Essen. Gestern habe ich gesehen dass das Iron Horse Restaurant in der Kurve geöffnet hat. Ich bestelle ein Cutthroat Pale Ale und ein Ribeye Steak mit Wedges und Cowboy Beans. Zisch, ist das Bier lecker. Bis das Steak kommt, ist das erste Pint vernichtet, zwei weitere folgen. Auch das Steak ist sehr lecker. Also gibt es über den Abend nichts zu meckern. Die Rechnung ist mit 45 $ für ein 12 oz. Ribeye und drei Pint Bier nicht zu teuer. Zufrieden aber mit müden Beinen lege ich mich schlafen. An solchen Tagen stoße ich an meine Grenzen. Ich bin halt kein trainierter Wanderer.

Übernachtung:

Best Western Red Hills x x x
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